globall06

 

mein beitrag zur wm 2006

geschichtliches ...
GLOBALL - Inoffizielle WM 2006
Ausstellung mit Karikaturen, Satirischem und Anmerkungen rund um den Fussball

 

Der Stollen
1966 (12.07.)

Das Jahr, das als das Doppeltorjahr in Erinnerung bleiben wird. Wir erinnern uns: WM-Vorrunde in Sheffield in England.
Die sensationelle Aufstellung mit Schilkowski, Böttkes, H. Schmalz, H. Heber, Langsaminger, Schneckenbauer, Waller, Briels, Hehler, Überrad und Feichling. 3 Tore waren nach der ersten Halbzeit im Kasten, als Schneckenbauer, noch am Beginn seiner Wahnsinns-Karriere hinauf in die weiten Lüfte des Fussballhimmels, in der 54. Minute das Leder zum 4:0 in das Schweizer Netz jagte. Doch, und allen blieb der Siegesschrei in der durstigen Kehle stecken, nicht nur der Ball flog wie eine Granate in das Viereck, auch der vordere linke Stollen des rechten Schuhs traf in den gegnerischen Kasten. Ein Doppeltor, bei dem Elchner (der Schweizer Torhüter) keine Chance hatte ...

Das letzte Schwein
1970 (20.06.)

Am 17. Juni 1970 sanken nach 120 Minuten alle Akteure entkräftet zu Boden. Im WM-Halbfinale hatte Italien Deutschland mit 4:3 besiegt. Es war eine wahnsinnige, eine spannende, eine verrückte Begegnung - die turbulenteste Partie der WM-Geschichte. Alle Spieler beschwerten sich danach, der Ball sei schwer wie eine Kanonenkugel gewesen. Noch heute erinnert im Azteken-Stadion in Mexico-City ein Denkmal an das packendste WM-Spiel aller Zeiten, das als "Jahrhundert-Spiel" in die Geschichte einging. Doch nicht nur das Denkmal bleibt als packende Erinnerung. Udo Hehler hatte das Leder am 20.06. im Spiel um den dritten Platz gerade im Tor versenkt als begeisterte Fans den Siegesball ergriffen, zerlegten und mit den Einzelteilen triumphierend durch das Stadion marschierten. Welch ein Anblick! Die beiden Teile konnten gerettet werden. Zukünftig wurden die Spielbälle nicht mehr aus Schweinsleder, sondern aus unverwüstlichem und viel leichterem Kunstleder gefertig
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Die Bolas
1990 (08.07.)

Das Endspiel zwischen Deutschland und Argentinien war nicht das Highlight des Turniers. In der einseitigen Partie - die Argentinier spielten mit einer äußerst destruktiven Mauertaktik - mühten sich die Deutschen lange Zeit um eine Lücke in der südamerikanischen Abwehr. Die knisternde Spannung einer niveauarmen Partie fand ihren Höhepunkt in der 85. Minute, als Ralf Woller im Strafraum der Argentinier zu Fall kam. Schiedsrichter Munduz (Mexiko) zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Bevor Adalbert Brumme zum Strafstoß antreten musste, hatte der Unparteiische wütende Proteste der Gauchos abzuwehren. Doch Brumme ließ sich nicht beirren, auch nicht durch die von einem aufgebrachten Gaucho geworfenen Bolsas, die ihm beim Anlauf die Beine fesselten, und schoss das Leder flach ins linke äußere Toreck.