pr KulTour

   Nürnberger Nachrichten Februar 2002

Mitten unter seinen farbstarken Bildern und Grafiken sitzt Manfred Schaller in seinem Atelier und brütet über einer Idee für die Illustration eines Wandbilds. Mit wenigen Strichen wirft der studierte Grafiker und Maler märchenhafte Figuren und Landschaften aufs Papier. Gezeichnet und gemalt hat er sein Leben lang - während der Schulzeit auf dem Labenwolf-Gymnasium und später während des Studiums an der Georg-Simon-Ohm-FH. Die Unterscheidung zwischen „Gebrauchsgrafik", mit der der 41-Jährige sein Brot verdient, und der „hohen Kunst" findet Schaller künstlich: „Es geht doch im Grunde immer um eine intensive Auseinandersetzung mit einem Thema oder einem Gegenstand und die Umsetzung ins Bild."

Manfred Schaller

Man glaubt es Schaller gerne, dass ihm eine Auftragsarbeit wie der Nachbau des Behaim-Globus für das Germanische Nationalmuseum Spaß gemacht hat. Der im Durchmesser vier Meter große PVC-Ballon stand 1992 mehrere Monate vor dem Eingangsportal des GNM am Kornmarkt und war die Attraktion einer Ausstellung über den berühmten Nürnberger Sohn. Als Manfred Schaller vor gut drei Jahren Ghana besuchte, begann er sich mit afrikanischer Kunst zu beschäftigen.

Bei den „Guten" engagiert sich der Künstler für den Erhalt des freien Kulturbereichs in Nürnberg und die Bildung. „Wenn die Kultur und die Kunst keine Lobby haben, geht der Stadt Lebensqualität verloren", ergänzt der Mann, der auf Platz 13 der „Guten" für den Stadtrat kandidiert, der bekanntlich am 3. März neu gewählt wird. Kulturell empfiehlt er diese Woche das Hauskunstfest am 2. 3. im Künstlerhaus K 4 (ab 19 Uhr) und einen Besuch im Z-Bau, Frankenstraße 200.

Armin Roucka